Antikleder pflegen – den Charme des Alten erhalten

Ob wirklich alt oder auf antik getrimmt – die Patina verleiht dem Leder seinen besonderen Charme. Damit unsere Schuhe, Kleidung oder Möbel aus Antikleder nicht ihren Zauber verlieren, müssen wir sie besonders gut pflegen.

Die Eine hat eine alte Armbanduhr mit Lederarmband geerbt, der Andere im Second-Hand-Shop eine stylische Bikerjacke erstanden. Und manch ein Herz hängt an dem gemütlichen Ledersessel im Wohnzimmer, der allerdings schon ein paar Jahre auf dem Buckel hat.
Ledersachen werden schöner, je älter sie sind. Denn ihre Patina erzählt uns Geschichten. Wischungen und Farbschattierungen verleihen den Dingen einen eigenen Charakter. Die persönliche Note dieser Oberflächen macht Antikleder zu einem beliebten Material für stilvolle und modebewusste Persönlichkeiten, die gerne ihrer Individualität Ausdruck verleihen. Schließlich sind Antiklederteile aufgrund ihrer einzigartigen Patina Unikate.

Nicht jedes Antikleder ist antik

Antikleder bezeichnet genau genommen Leder, das mindestens hundert Jahre alt ist. Da niemand so alte Schuhe trägt, findet man es heute eher bei alten Schreibtischplatten oder Bucheinbänden. Landläufig wird aber auch bei nicht ganz so altem Leder von Antikleder oder Vintage-Leder gesprochen. Noch allgemeiner ist der Begriff Patinaleder. Damit bezeichnen wir jedes Leder, das eine Patina aufweist.

Die Patina kann auch künstlich erzeugt sein, wie beim sogenannten Vintage- oder Used-Look. Bei diesem Verfahren wird ein Antik-Finish auf die Oberfläche aufgesprüht, das dunklere – in seltenen Fällen auch hellere oder weiße – Farbnuancen erzeugt. Diese Schattierungen verschaffen dem Leder ein gebrauchtes Aussehen. Die künstliche Patina ist zum Beispiel bei Chesterfield-Sofas populär: Durch Wischungen entsteht hier ein gealterter Look – das Leder wird daher auch als Wischleder bezeichnet.

Antikleder – alt, aber nicht schäbig!

Wir sollten nicht dem Irrtum erliegen, dass eine schöne Patina entsteht, indem wir die Dinge einfach sich selbst überlassen. Schmutz und Feuchtigkeit greifen das Leder an und lassen es brüchig werden. Und nicht alle Altersspuren gelten als Patina: speckige Oberflächen, Risse und andere Beschädigungen sind einfach nur Zeichen von liebloser Behandlung. Gerade wenn es sich um Lieblingsteile oder Erbstücke handelt, sollten wir der Pflege unsere besondere Aufmerksamkeit schenken.

Antikleder reinigen und imprägnieren

Wenden wir uns zunächst dem wirklich alten Leder zu. Für eine gründliche Reinigung verwenden wir den CLEAN + CARE Reinigungsschaum. Mit ihm entfernen wir selbst tiefsitzenden Schmutz auf schonende Art und Weise.
Leder, das auf antik getrimmt ist, sollten wir auf keinen Fall physisch reinigen. Eine künstliche Patina ist nämlich häufig nicht farbecht und kann sich durch eine Reinigung auflösen. Wenn wir uns nicht sicher sind, testen wir die Farbechtheit an einer unauffälligen Stelle.
Um der Verschmutzung von dem auf alt gemachten Leder vorzubeugen, verwenden wir das speziell für den Used-Look optimierte ANTIK FASHION. Das Imprägnierspray schützt das Leder vor Nässe und Schmutz und pflegt zugleich das Material.
ANTIK FASHION können wir selbstverständlich auch für echt antikes Leder verwenden.

Auch Patinaleder will gepflegt sein

Altes Leder ist besonders gefährdet, Risse zu bekommen und brüchig zu werden. Deshalb sollten wir es regelmäßig mit Feuchtigkeit versorgen. Die 1909 LEATHER CREAM kann nicht nur für Schuhe und Kleidung, sondern auch für Möbel verwendet werden. Sie hält das Material geschmeidig und wirkt gleichzeitig farbverstärkend.
Für besonders alte Ledermöbel können wir auch NILFETT verwenden. Das Fett tragen wir auf glatte Lederoberflächen auf und polieren es intensiv aus.

Schattierungen auffrischen

Wenn wir eine Patina erzeugen oder Schattierungen verstärken möchten, gehen wir wie folgt vor:
Zunächst tragen wir eine helle Schuhcreme auf der gesamten Oberfläche auf. Anschließend verwenden wir eine dunklere Schuhcreme gezielt an den gewünschten Stellen. Durch dieses Vorgehen entsteht eine dezente Schattierung, da das Leder durch die anfängliche Behandlung mit heller Schuhcreme die Pigmente der dunklen Schuhcreme nicht so stark aufnimmt. Um besonders starke Effekte zu erzielen, verwenden wir zum Abschluss punktuell schwarze Schuhcreme.

Die passenden Farbnuancen wählen wir einfach aus dem WATERSTOP COLOURS-Sortiment. 
Durch die Behandlung mit der Creme erhalten übrigens nicht nur die Farben ihre Leuchtkraft zurück – sie stärkt auch die Strapazierfähigkeit des Leders und damit seine Lebensdauer. Der Imprägnierschutz bleibt bestehen.

 

Wenn wir dieses Pflege-Programm regelmäßig wiederholen, ist ein „Altern in Würde“ garantiert.

 

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